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Goldenes Wissen
Von der Reliquie zum Ding
Lutherhaus
Fest, Religion, Erinnerung








Im Jahre 1655 spricht eine Quelle erstmals von einem „museum lutheri" im Wittenberger „Schwarzen Kloster", im Jahre 1883 machte der Kronprinz und spätere Kaiser Friedrich in einem weihevollen Eröffnungsakt die „Reformations-Sammlung" in der „Lutherhalle" der Öffentlichkeit zugänglich, im Jahre 2003 lud die Stiftung Luthergedenkstätten zu einer neuen Dauerausstellung „bei Luther zu Haus" ein. Die Terminologie ist variabel, der dahinter stehende Prozeß ist geblieben: Die Geschichte des Lutherhauses ist nach dem Tod seines berühmten Bewohners insbesondere eine Geschichte seiner immer mehr expandierenden Musealisierung.Die Studie zeichnet diese keineswegs geradlinige Entwicklung, an der sich immer wieder unterschiedliche Interessen von Kirche, Staat und Stadt brachen, vom 16. Jahrhundert bis in die Gegenwart nach. Sie macht deutlich, dass schon lange vor Einrichtung eines offiziellen Museums im Jahre 1883 im Lutherhaus eine museale Gedenkstätte bestanden hat. So sind an diesem Ort seit 1783 Besucherbücher lückenlos überliefert, die erstmals ausgewertet werden konnten. Die Abhandlung gewährt Einblicke in das Innenleben und die Außenwirkung eines der ältesten deutschsprachigen Geschichtsmuseen.

 
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